Feuersteinmeißel aus Schmiedeberg
Beschreibung
Aus Schmiedeberg, Gem. Angermünde liegt ein Feuersteinmeißel vor. Er ist annähernd symmetrisch zugeschlagen und zeigt nur im Bereich der Schneide sparsamen Schliff. Das Stück ist grau patiniert, trotzdem lässt sich der lokale baltische Geschiebeflint als Rohmaterial feststellen. Das Stück ist, bis auf einen kleinen Teil der Schneide, komplett erhalten. Vermutlich ist die Arbeitskante während der Nutzung abgebrochen. In den meisten Fällen wird es sich bei den Meißeln um ein Werkzeug zur Holzbearbeitung oder für die Zerteilung tierischer Produkte gehandelt haben. Bei dem Werkzeug handelt es sich um einen der frühesten Meißel seiner Art in der Region Uckermark. Vergleichbare ungeschliffene Meißelformen lassen sich in Norddeutschland und Skandinavien mit der frühen Trichterbecher-Kultur in Verbindung bringen (R. Feustel 1980, N5.7). Sie entfallen damit in das frühe Neolithikum (Jungsteinzeit) und sind Hinterlassenschaften der frühen sesshaften Bauern in der Region zwischen Schwedt/Oder und Angermünde. Literatur R. Feustel (Hrsg.), Typentafeln zur Ur- und Frühgeschichte (Weimar 1980).
Feuersteinmeißel | |
102x20x16 | |
Flint/Silex | |
MA00592 | |
2023-10-05 23:55:05 | |
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Dieses Objekt im Museum
1913 entstand als Gründung des „Vereins für Heimatkunde Angermünde“ ein Heimatmuseum. Neben Spenden von den Handwerkerinnungen und Kirchengemeinden bilden von Beginn an archäologische Funde aus dem gesamten Gebiet des Altkreises Angermünde einen Sammlungsschwerpunkt. Seit 2005 ist das Heimatmuseum mit dem 1974 entstandenen Literaturmuseum „Ehm Welk“ vereint. Der vor allem durch seinen Roman „Die Heiden von Kummerow“ bekannte Schriftsteller wurde 1884 im Angermünder Ortsteil Biesenbrow geboren und starb 1966 in Bad Doberan. In der neuen Ausstellung des Museums am neuen Standort im Stadtzentrum von Angermünde liefern Zitate und Bilder aus den Werken von Ehm Welk den „roten Faden“ zwischen den einzelnen Themen. Neben den umfangreichen heimatkundlichen und archäologischen Sammlungen verfügt das Museum über eine wertvolle Regionalbibliothek, Nachlässe des Bildhauers Albert Manthe und anderer Künstler, ein Bildarchiv, Karten und Pläne.