Kleiner Schuhleistenkeil aus Pinnow
Beschreibung
Das hier gezeigte Objekt stammt aus Pinnow, Gem. Schwedt/Oder und ist ein besonders kleiner Schuhleistenkeil. Das Beil ist von allen Seiten geschliffen und poliert. Lediglich die Schneide zeigt einen Ausbruch, der vermutlich zum Verwerfen des Geräts geführt hat. Schuhleistenkeile wurden in der Regel quer auf einen Holzschaft gesetzt und zur Holzbearbeitung genutzt. Ein solches Vorgehen ist auch für diesen Vertreter anzunehmen, der als Feingerät bezeichnet werden kann. Vermutlich wurden mit dem Werkzeug kleine Holzarbeiten wie Steckverbindungen oder ähnliche Arbeiten verrichtet. Im Westen und Süden Deutschlands sind Schuhleistenkeile fester Bestandteil der linearbandkeramischen Kultur (LBK) sowie dem darauffolgenden Komplex Hinkelstein-Großgartach-Rössen. G. Wetzel zeigt, dass sie auch im Norden Brandenburgs mit den frühen Bauern der LBK und der Rössener-Kultur in Verbindung zu bringen sind. Wie sie dort zeitlich und typologisch einzuordnen sind, ist bislang jedoch nicht endgültig geklärt. Ebenso ist noch unklar, ob sie auch in der Stichbandkeramik erscheinen. Literatur D. Raetzel-Fabian (Hrsg.), Göttinger Typentafeln zur Ur- und Frühgeschichte Mitteleuropas (Göttingen 1983). G. Wetzel, Linienbandkeramik https://www.brandenburgikon.net/index.php/de/sachlexikon/linienbandkeramik G. Wetzel, Rössener Kultur https://www.brandenburgikon.net/index.php/de/sachlexikon/roessener-kultur
Schuhleistenkeil | |
63x16x15 | |
Felsgestein/Granit | |
MA00599 | |
2025-02-05 21:23:49 | |
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Dieses Objekt im Museum
1913 entstand als Gründung des „Vereins für Heimatkunde Angermünde“ ein Heimatmuseum. Neben Spenden von den Handwerkerinnungen und Kirchengemeinden bilden von Beginn an archäologische Funde aus dem gesamten Gebiet des Altkreises Angermünde einen Sammlungsschwerpunkt. Seit 2005 ist das Heimatmuseum mit dem 1974 entstandenen Literaturmuseum „Ehm Welk“ vereint. Der vor allem durch seinen Roman „Die Heiden von Kummerow“ bekannte Schriftsteller wurde 1884 im Angermünder Ortsteil Biesenbrow geboren und starb 1966 in Bad Doberan. In der neuen Ausstellung des Museums am neuen Standort im Stadtzentrum von Angermünde liefern Zitate und Bilder aus den Werken von Ehm Welk den „roten Faden“ zwischen den einzelnen Themen. Neben den umfangreichen heimatkundlichen und archäologischen Sammlungen verfügt das Museum über eine wertvolle Regionalbibliothek, Nachlässe des Bildhauers Albert Manthe und anderer Künstler, ein Bildarchiv, Karten und Pläne.