Branntwein- bzw. Schnapsglas
Beschreibung
Bei diesem kleinen, konkav geformten Glas gehen der massive Fuß und die Kuppa nahtlos ineinander über, Boden mit Abriss, mattgeschnittener Füllstrich ohne Bezeichnung, Mündungsrand verwärmt, mit muschelförmiger Abplatzung, daneben eine weitere, kleinere Beschädigung. Dieser Glastyp wird auch als "Wachtmeister" bezeichnet, ein weit verbreitetes Schankglas des 18. Jahrhunderts. Es soll sich um ein Produkt der Zechliner Hofglasmanufaktur handeln. Das Schnapsglas gehört in der Dauerausstellung im Museum Neuruppin (als Ersatzobjekt) zur Rekonstruktion der Innenausstattung des Apollotempels aus der Zeit um 1853 bis 1880. Tatsächlich zeigt eine Tuschezeichnung von Walter Gentz aus dem Jahr 1865 eine mit einem Konvolut Gläsern dekorierte Wand im Apollotempel, unter denen sich ein solches einfaches Schnapsglas befindet. Diese Zeichnung ist in der Dauerausstellung des Museums zu sehen, wie auch dieses Glas. [Verena Wasmuth]
Schnapsglas | |
H. 12 cm; Dm. Fuß 5,5 cm; Dm. Mündung 6,4 cm, Wandungsstärke 0,2–0,3 cm | |
Glas / formgeblasen, ofengeformt | |
V-1567-B | |
2025-02-05 21:23:49 | |
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Dieses Objekt im Museum
Das Museum der Stadt Neuruppin bewahrt eine der ältesten musealen Sammlungen im Land Brandenburg. Friedrich Christian Graf von Zieten, der Sohn des legendären Husarengenerals, hatte als Landrat des Kreises Ruppin (von 1800 bis 1841) mit seiner "Sammlung vaterländischer Altertümer" den Grundstock für das Museum gelegt. 1865 wurde in der Aula des Friedrich-Wilhelm-Gymnasiums mit der Zietenschen Sammlung erstmals ein Museum eingerichtet. Ab 1911 war das Museum in der Gentzschen Gartenvilla im Tempelgarten untergebracht. Aus Platzgründen zog das Museum in den 1950 Jahren in das Noeldechenhaus, das prächtigste Bürgerhaus der Stadt. Seither entwickelte es sich zu einem stadt- und regionalgeschichtlichen Haus, das heute zu den größeren Museen seiner Art in Brandenburg zählt. 2014 erhielt das Museum einen modernen Anbau für Wechselausstellungen und die Präsentation der Neuruppiner Bilderbogen. Seit 2015 zeigt das Museum Neuruppin auf 800 qm Ausstellungsfläche Kunst- und Kulturgeschichte der Stadt Neuruppin und ihrer Umgebung. Zum 200. Geburtstag des Schriftstellers Theodor Fontane im Jahr 2019 gratulierte das Museum Neuruppin mit der überregionalen Leitausstellung "fontane.200/Autor" in Kooperation mit der Brandenburgischen Gesellschaft für Kultur und Geschichte.