Kelchglas mit Goldmalerei
Beschreibung
Kleiner Kelch aus farblosem Glas, Tellerfuß mit nach unten umgeschlagenem Rand, Abrissnarbe am Boden; angesetzter Schaft mit gestauchtem, scheibenförmigem Schaftring und eingestochener, schmaler Luftsäule; konische Kuppa mit massivem Boden und eingestochener Luftblase, verwärmter und vergoldeter Mündungsrand. Auf der Wandung das goldstaffierte Monogramm "FWR" (Fridericus Wilhelmus Rex) für König Friedrich Wilhelm II. unter einer Krone zwischen Palmzweigen. Das Glas, üblicherweise mit einem geschnittenen Dekor versehen, ist von sächsischem Typ, aber ab 1763 auch als "Danziger Kelch" im Ostseeraum nachweisbar (vgl. Joos, Emailbemalte und gravierte volkstümliche Gläser, 2017, S. 58; Jentsch, Licht und Rausch, 2004, Abb. Abb. 24, 53, S. 44, 81f.; Poser, Alte Trinkgläser, Flaschen und Gefäße, 1997, Abb. 92; Haase, Schlesisches Glas, 1988, Kat. 292–294). Ein Pendant befindet sich im Bestand der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (Inv.-Nr. XIII 758). Dieser Kelch gehört zu einer Gruppe Gläser, die bei der Neueinrichtung des Apollotempels in Neuruppin 1853 durch die ortsansässige Kaufmannsfamilie Gentz aus Schloss Rheinsberg erworben wurden. Es soll sich dabei laut Inventarbucheintrag um ein Erzeugnis der Zechliner Glashütte handeln. [Verena Wasmuth]
Kelchglas | |
H. 17,5 cm; Dm. Fuß 7,2 cm; Dm. Mündung 6,2 cm; Wandungsstärke 0,25 cm | |
Glas / ofengeformt, vergoldet | |
V-0003-B | |
2025-02-05 21:23:49 | |
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Dieses Objekt im Museum
Das Museum der Stadt Neuruppin bewahrt eine der ältesten musealen Sammlungen im Land Brandenburg. Friedrich Christian Graf von Zieten, der Sohn des legendären Husarengenerals, hatte als Landrat des Kreises Ruppin (von 1800 bis 1841) mit seiner "Sammlung vaterländischer Altertümer" den Grundstock für das Museum gelegt. 1865 wurde in der Aula des Friedrich-Wilhelm-Gymnasiums mit der Zietenschen Sammlung erstmals ein Museum eingerichtet. Ab 1911 war das Museum in der Gentzschen Gartenvilla im Tempelgarten untergebracht. Aus Platzgründen zog das Museum in den 1950 Jahren in das Noeldechenhaus, das prächtigste Bürgerhaus der Stadt. Seither entwickelte es sich zu einem stadt- und regionalgeschichtlichen Haus, das heute zu den größeren Museen seiner Art in Brandenburg zählt. 2014 erhielt das Museum einen modernen Anbau für Wechselausstellungen und die Präsentation der Neuruppiner Bilderbogen. Seit 2015 zeigt das Museum Neuruppin auf 800 qm Ausstellungsfläche Kunst- und Kulturgeschichte der Stadt Neuruppin und ihrer Umgebung. Zum 200. Geburtstag des Schriftstellers Theodor Fontane im Jahr 2019 gratulierte das Museum Neuruppin mit der überregionalen Leitausstellung "fontane.200/Autor" in Kooperation mit der Brandenburgischen Gesellschaft für Kultur und Geschichte.