Grüne Scheiben aus der Zechliner Hütte
Beschreibung
Konvolut aus vier Scheiben lichtgrünen Waldglases mit Luftblaseneinschlüssen, teils mit Etikett des Heimatmuseums Neuruppin, maschinenbeschriftet mit der Inventarnummer, eine Scheibe mit Resten weißer Farbe. Gefertigt wurden die Tafeln im Zylinderblasverfahren, bei dem zunächst ein Posten Glas hohl in einen ovalen Ballon aufgeblasen wurde. Mit der Auftreibschere wurde dann dessen Ende geöffnet, die Glasmacherpfeife am gegenüberliegenden Ende abgeschlagen und so aus dem Ballon ein Zylinder gebildet, der anschließend aufgeschnitten und auf einem Metallblech zu einer Tafel geglättet wurde. Diese kleinen Glasscheiben sollen aus der Grünen Hütte Zechlin stammen, die zwischen 1741 und 1799 am Südufer des Großen Wummsees, zwischen Luhme und Flecken Zechlin, diverse Waren aus grünem Glas produzierte. Zum Sortiment gehörte Kisten- und Fensterglas, Bouteillen und Flaschen aller Art sowie Medizingläser her. Die Scheiben wurden 1999 inventarisiert. [Verena Wasmuth]
Glasscheibe | |
Steitenlänge 12,1 cm bis 19 cm, Wandungsstärke 0,15 cm | |
Grünes Waldglas / Zylinderblasverfahren | |
V-7245-B | |
2025-02-05 21:23:49 | |
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Dieses Objekt im Museum
Das Museum der Stadt Neuruppin bewahrt eine der ältesten musealen Sammlungen im Land Brandenburg. Friedrich Christian Graf von Zieten, der Sohn des legendären Husarengenerals, hatte als Landrat des Kreises Ruppin (von 1800 bis 1841) mit seiner "Sammlung vaterländischer Altertümer" den Grundstock für das Museum gelegt. 1865 wurde in der Aula des Friedrich-Wilhelm-Gymnasiums mit der Zietenschen Sammlung erstmals ein Museum eingerichtet. Ab 1911 war das Museum in der Gentzschen Gartenvilla im Tempelgarten untergebracht. Aus Platzgründen zog das Museum in den 1950 Jahren in das Noeldechenhaus, das prächtigste Bürgerhaus der Stadt. Seither entwickelte es sich zu einem stadt- und regionalgeschichtlichen Haus, das heute zu den größeren Museen seiner Art in Brandenburg zählt. 2014 erhielt das Museum einen modernen Anbau für Wechselausstellungen und die Präsentation der Neuruppiner Bilderbogen. Seit 2015 zeigt das Museum Neuruppin auf 800 qm Ausstellungsfläche Kunst- und Kulturgeschichte der Stadt Neuruppin und ihrer Umgebung. Zum 200. Geburtstag des Schriftstellers Theodor Fontane im Jahr 2019 gratulierte das Museum Neuruppin mit der überregionalen Leitausstellung "fontane.200/Autor" in Kooperation mit der Brandenburgischen Gesellschaft für Kultur und Geschichte.