Geräte zur Harzgewinnung
Beschreibung
Die Kiefer war nicht nur als Holzlieferant gefragt. Bis zum Ende der DDR war auch das Baumharz ein gefragter Rohstoff. Systematisch wurden die Wälder durch Harzbrigaden zur Harzernte durchforstet. Dafür wurde die Rinde der Stämme entfernt, eine senkrechte Abflussrinne eingeritzt und dazu schräg verlaufende Rillen hinzugefügt, die sich im unteren Bereich in einem Sammelbehälter trafen, in den das Harz ablaufen konnte. In regelmäßigen Abständen lehrte man diese Behältnisse. Das Harz sammelte man in einem Eimer, nachdem es mechanisch aus den meist gläsernen Harztöpfen herausgekratzt wurde. Noch heute lassen sich diese Harzspuren an alten Kiefernbeständen nachweisen. Gezeigt werden Schäleisen, Glasgefäß, Eimer und Abstreifvorrichtung.
Werkzeug (Forst) | |
Durchmesser 35 cm, Höhe 58,4 cm | |
Metall, Holz, Glas | |
24 | |
2025-02-05 21:23:48 | |
Herunterladen |
Details und verwandte Objekte
Einordnung
Schlagworte
Dieses Objekt im Museum
Das barocke Wirtschaftsgebäude gehört zum Schlossensemble Lieberose. Es wurde ursprünglich als südliche Begrenzung des Wirtschaftshofes zur Lagerung von Getreide errichtet und ist auch unter der Bezeichnung "Altes Magazin" bekannt. Von 1519 bis 1945 residierte im Schloss die Grafenfamilie von der Schulenburg, zu deren Herrschaftsgebiet riesige Waldflächen gehörten. Seit der Mitte des 19.Jahrhunderts begannen die Schulenburgs mit der systematischen Wiederaufforstung der brachliegenden Waldflächen. Der dafür benötigte Kiefernsamen wurde in sogenannten Klenganstalten gewonnen. Da die Gewinnung von hochwertigem Samen eine lukrative Einnahmequelle des gräflichen Geschlechts darstellte, strebte man die Steigerung der Samengewinnung und der Verkauf von Kiefernsamen an. Um effizienter zu produzieren, wurde eine Darreinrichtung in einen Teil des Speichers integriert und um 1926 als Trocknungs- und Gewinnungsanlage im Gegenstromprinzip modernisiert. Bis in die 50iger Jahre des letzten Jahrhunderts war die Anlage noch in Betrieb. Dann verfiel das Gebäude. 2012 konnte die Darre als Bürgerzentrum neu eingeweiht werden. Dabei wurde die noch vorhandene Technik restauriert, sodass der Darrvorgang anschaulich nachvollzogen werden kann. Ein Museum liefert weitere Hintergründe zur Samengewinnung sowie zur Forsthistorie in diesem Gebiet. Ein weiterer Raum informiert über die Stadt- und Schlossgeschichte. Die darüber liegende Etage wird für Sonderausstellungen genutzt.