Petroleumlampe mit Fußarmatur, Brenner, Glaszylinder, Schirmhalter und Beleuchtungsschirm/Lampenschirm

Petroleumlampe, um 1920, Sammlung Stockmann im Museum Baruther Glashütte Georg Goes CC BY-NC-SA

Beschreibung

Die Petroleumlampe ist komplett überliefert mit Fußarmatur, Brenner, Glaszylinder, Schirmhalter und Lampenschirm. Die Glasteile sind mundgeblasen. Der Lampenschirm ist handbemalt. Stilistisch ist das Stück zwischen Jugendstil und Art déco einzuordnen. Hier noch nachzutragen: Objekttext in der Sonderausstellung "Glas und europäisches Kulturererbe" (Entwurf): Argand-Lampe und europäischer Techniktransfer Beleuchtungsglas ist eine wichtige Sortimentgruppe der Glasindustrie. Im 19. Jahrhundert bildete sich besonders in der Niederlausitz ein Branchensegment der Beleuchtungsglasindustrie, zu der auch die Baruther Glashütte gehörte. Die neuen Produkte "Lampenschirm" und "Glaszylinder" verdanken sich der Erfindung von Francois Ami Argand Endes des 18. Jahrhunderts. Vor dem Hintergrund des neuen Wissens des Sauerstoffverbrauchs bei einer Verbrennung (Lavoisier) entwickelte er Lampenszylinder, hohle Dochte, spezielle Brenner und Lampenschirme. Seine Erfindung (Argand- oder Schiebelampe) in Paris war die Voraussetzung für die Massenproduktion der Beleuchtungsglasindustrie und ist ein gutes Beispiel für europäischen Techniktransfer. Eine Petroleumleumlampe ist auch Ausdruck frühen Verbrauchs von Erdöl, des rasanten Anstiegs der Kohlendioxid-Emission in der Industrialisierung und der geologisch wirksamen Eingriffe des Menschen in die "Natur". Die Rohölproduktion betrug in den USA 1871 5 Millionen Barrel. Bis 1900 stieg der Verbrauch auf 70 Millionen Barrel. Sonderausstellung "Glas und europäisches Kulturerbe" Abschnitt: Erfindungen

Objektart Petroleumlampe
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Material Glas, Metall, Keramik
Inventarnummer 08B94
Stand der Infomationen 2025-02-05 21:23:52
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Museum Baruther Glashütte CC BY-NC-SA

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Museum Baruther Glashütte

Das Museum Baruther Glashütte ist spezialisiert auf Glas- und Technikgeschichte. Es ist ein authentischer Standort der Industriekultur in der Werkssiedlung Baruther Glashütte, die seit 1716 entstanden ist. Die Museumsgebäude „Neue Hütte“ (Bj. 1861), Dampfschleiferei (Bj. 1894) und „Haus am Hüttenbahnhof“ (Bj. 1875) sind Einzeldenkmale und Teil eines Ensembles aus über 30 Gebäuden, die selbst als Exponate zu werten sind. Im Museum in der Neuen Hütte wird die über 3000jährige Geschichte des Glases und die 300jährige Betriebsgeschichte der Baruther Glashütte (bis 1815 sächsisch) erzählt. Im 1. OG findet sich eine Darstellung der physikalischen und chemischen Eigenschaften des Glases, die Beschreibung der Blütezeit im 19. Jahrhundert sowie der Anfänge und des Niedergangs bis zur Schließung im Jahr 1980. Auch werden Aspekte des sozialen Lebens des Arbeitermilieus behandelt. Vom Auftaktraum, der historischen Hafenstube, gelangen die Besuchenden in die imposante Ofenhalle. Dort beeindruckt die historische Einrichtung und insbesondere der Siemens-Wannenofen mit 20 Tonnen erkalteten Glases. In der Ofenhalle findet sich auch ein Glasstudio, das den Gästen einen praktischen Einblick in die uralte Technik der manuellen Glasfertigung gewährt. Eine Glasmacherin arbeitet an einem modernen elektrisch befeuerten Studioofen. Neben dem Mitmachangebot „selbst Glas blasen“ finden sich im Museum in der Neuen Hütte auch verschiedene hands-on-Stationen, Filme und der Parcours einer Museumsrallye. Die Abteilung „Burger-Ausstellung“ widmet sich in der historischen Dampfschleiferei Leben und Werk von Reinhold Burger (1866-1954). Der gebürtige Glashütter ist der Erfinder der Thermosflasche und auch ein Pionier der Röntgentechnologie. Die „Burger-Ausstellung“ gewährt somit Einblicke in die Beziehungsgeschichte zwischen Glas und technischem Fortschritt und hat mit einer Vakuumpumpe vor dem historischen Aggregat auch eine museumspädagogische Versuchsstation. Das Museum Baruther Glashütte zeigt regelmäßig Sonderausstellung zu Themen der Geschichte des Glases und der allgemeinen Kulturgeschichte. Das Museum ist Mit-Initiator einer Initiative, die erfolgreich der manuellen Glasfertigung von mundgeblasenem Hohl- und Flachglas den Unesco-Status des Immateriellen Kulturerbes verschafft hat. Das Museum verfügt über eine Sammlung zur Sozial-, Technik- und Kunstgeschichte des Glases. Trink- und andere Gläser von der Antike bis zur heutigen Studioglasbewegung bilden einen Teil der etwa 5000 Objekte umfassenden Sammlung. Wesentlicher Bestandteil der Sammlung sind Werkzeuge der Glasherstellung, insbesondere solche zur Fertigung von „Großzeug“ und Beleuchtungsglas. Entsprechend gewichtig ist auch die Sammlung von Lampenschirmen. Weiterhin verwahrt das Museum einen Bestand von Briefbeschwerern und von Jasper-Ware. Die historische Überlieferung der Baruther Glashütte findet sich auch dokumentiert in einem Betriebsarchiv das ca. 50 laufende Meter umfasst mit Akten vom 19. Jahrhundert und einem Schwerpunkt der „VEB-Zeit“. Link für die Online-Ausstellug unserer aktuellen Sonderausstellung: https://ex.musdig.org/Werksiedlungen

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