Trichterpokal mit drei palmzweighaltenden Kinderbacchanten

Seitenansicht Holger Vonderlind CC BY-NC-SA
Seitenansicht Holger Vonderlind CC BY-NC-SA
Detail der Kuppa Holger Vonderlind CC BY-NC-SA

Beschreibung

Pokal aus farblosem Glas, Abriss unverschliffen. Ansteigender, unverzierter Tellerfuß mit verwärmtem Rand, angesetzter Balusterschaft, auf zwei gestauchten Nodi mit kleiner eingeschlossener Luftblase über Ringscheibe angesetzte trichterförmige Kuppa mit floralem Tiefschnitt und Kugelungen. Drei Kinderbacchanten halten Palmzweige in den Händen. Die Form der Kuppa, der fehlende Perlfries am verwärmten Lippenrand und die schlichte, voluminöse Gestaltung der Figuren lassen an ein Frühwerk der Potsdamer Hütte oder, wie von Dedo von Kerssenbrock-Krosigk 2003 vorgeschlagen, an die Hütte von Johann Lauer in Pinnow denken. Seit 1689 hatte der vormals in Drewitz tätige Kristallglasmeister Lauer die Hütte in der Oberhavel gepachtet und stellte dort für einen kurzen Zeitraum sowohl Hohl- als auch Spiegelglas her. Ebenfalls als Hersteller infrage kommt die Zerpenschleuser Glashütte des Potsdamer Glasmeisters Jost Ludewig, der Kristallglas nach Kunckelscher Rezeptur erzeugte (Schmidt, Brandenburgische Gläser, 1914, S. 34). Der Pokal wurde vor 1927 für das Museum erworben und wird in der Ständigen Ausstellung präsentiert. [Uta Kaiser, Verena Wasmuth]

Objektart Glas
Maße H. 20,7 cm; Dm. Fuß 12,7 cm; Dm. Mündung 12,5 cm
Material Glas / in Hilfsmodel geblasen, geformt, geschliffen, geschnitten
Inventarnummer 80-47-GL
Stand der Infomationen 2025-02-05 21:23:52
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Potsdam Museum - Forum für Kunst und Geschichte CC BY-NC-SA

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Potsdam Museum - Forum für Kunst und Geschichte

Das Potsdam Museum wurde 1909 von Potsdamer Bürgern und Mäzenen, die im Potsdamer Kunstverein und Potsdamer Museumsverein aktiv waren, als Städtisches Museum gegründet. Bereits in den Anfängen des Museums wurden umfangreiche Nachlässe, Stiftungen und Schenkungen mit historischem und kulturellem Wert dem städtischen Museum übergeben. Heute zählen die Sammlungsbestände des Museums über 200.000 Objekte. Wichtige Sammlungsschwerpunkte bilden dabei die Bereiche Bildende Kunst, Fotografie, Alltagskultur und Angewandte Kunst, Schrift und Druck sowie die umfangreiche Museumsbibliothek. Das Potsdam Museum hat in den vergangenen 100 Jahren eine wechselvolle Geschichte erlebt und häufig seinen Standort gewechselt. 2012 kehrte es an seinen Gründungsstandort in das Alte Rathaus am Alten Markt im Herzen der Stadt Potsdam zurück. Das Museum widmet sich städtischen Themen im Bereich der Kunst, Kultur und Geschichte. Dem neuen Potsdam Museum als Forum für Kunst und Geschichte stehen drei Etagen zur Verfügung. Seit 2013 ist die neue stadtgeschichtliche Dauerausstellung zu besuchen. In zehn themenorientierten Modulen wird die Stadt- und Kulturgeschichte Potsdams auch im Kontext überregionaler Ereignisse präsentiert. Neben der wissenschaftlichen Aufarbeitung und Präsentation der Stadtgeschichte hat das Potsdam Museum den Auftrag, regionale Kunst zu sammeln und auszustellen. Mit den Ausstellungen zur Bildenden Kunst möchte das Potsdam Museum nicht nur Künstlerinnen und Künstler der Region vorstellen, sondern auch überregionale und internationale Kunstpositionen vermitteln. Als Ausstellungsflächen stehen dafür der Galerieraum für Bildende Kunst im Sockelgeschoss und die Sonderausstellungsflächen im Erdgeschoss, die auch für Fotografie- und Geschichtsausstellungen genutzt werden, zur Verfügung.

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