Deckelpokal mit Blütenranken auf mattiertem Grund
Beschreibung
Farbloses Glas, Abriss unverschliffen. Fußscheibe mit mattierter Blumenbordüre und eingefügten Perlen, Balusterschaft mit Spitzblattfries zwischen zwei kräftigen Ringscheiben. Am Kuppaansatz Wiederholung des Fußplattenmotivs, das mittlere Register der Kuppa flächig mattiert, darauf eingeschliffene, polierte Blumenornamente, Ranken und Vögel, am Lippen- und Deckelrand Kugel- und Perlborte. Deckel zweiteilig gestaltet mit Wiederaufnahme des Kuppadekors und Blumenbordüre von Fuß und Kuppaansatz. Knauf mit zwei Balustern und Spitzblattfries. Susanne Netzer nennt fünf Pokale ähnlichen Dekors in Berlin, Prag und Bremen (teilweise Kriegsverlust) sowie den zweiten Pokal aus dem Bestand des Potsdam Museums (Inv. Nr. 80-52-GL, in der Ständigen Ausstellung des Hauses). Pokale mit ähnlichem Dekor sind auch in sächsischen Hütten hergestellt worden, von Gisela Haase um 1725–1730 datiert. Nach einem Dokument aus dem Nachlass von Königin Sophie Dorothea können die Berliner und Potsdamer Pokale früher als von Robert Schmidt angenommen (1715) datiert werden (Keisch/Netzer, Herrliche Künste und Manufacturen, 2001, Kat. 148, S. 243). Das Glas wurde vor 1927 für das Museum erworben. [Uta Kaiser]
Glas | |
H. 29,7 cm; Dm. Fuß 11,8 cm; Dm. Mündung 10,0 cm | |
Glas / in Hilfsmodel geblasen, geformt, geschliffen, geschnitten | |
80-59-GL | |
2025-02-05 21:23:52 | |
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Dieses Objekt im Museum
Das Potsdam Museum wurde 1909 von Potsdamer Bürgern und Mäzenen, die im Potsdamer Kunstverein und Potsdamer Museumsverein aktiv waren, als Städtisches Museum gegründet. Bereits in den Anfängen des Museums wurden umfangreiche Nachlässe, Stiftungen und Schenkungen mit historischem und kulturellem Wert dem städtischen Museum übergeben. Heute zählen die Sammlungsbestände des Museums über 200.000 Objekte. Wichtige Sammlungsschwerpunkte bilden dabei die Bereiche Bildende Kunst, Fotografie, Alltagskultur und Angewandte Kunst, Schrift und Druck sowie die umfangreiche Museumsbibliothek. Das Potsdam Museum hat in den vergangenen 100 Jahren eine wechselvolle Geschichte erlebt und häufig seinen Standort gewechselt. 2012 kehrte es an seinen Gründungsstandort in das Alte Rathaus am Alten Markt im Herzen der Stadt Potsdam zurück. Das Museum widmet sich städtischen Themen im Bereich der Kunst, Kultur und Geschichte. Dem neuen Potsdam Museum als Forum für Kunst und Geschichte stehen drei Etagen zur Verfügung. Seit 2013 ist die neue stadtgeschichtliche Dauerausstellung zu besuchen. In zehn themenorientierten Modulen wird die Stadt- und Kulturgeschichte Potsdams auch im Kontext überregionaler Ereignisse präsentiert. Neben der wissenschaftlichen Aufarbeitung und Präsentation der Stadtgeschichte hat das Potsdam Museum den Auftrag, regionale Kunst zu sammeln und auszustellen. Mit den Ausstellungen zur Bildenden Kunst möchte das Potsdam Museum nicht nur Künstlerinnen und Künstler der Region vorstellen, sondern auch überregionale und internationale Kunstpositionen vermitteln. Als Ausstellungsflächen stehen dafür der Galerieraum für Bildende Kunst im Sockelgeschoss und die Sonderausstellungsflächen im Erdgeschoss, die auch für Fotografie- und Geschichtsausstellungen genutzt werden, zur Verfügung.