Deckelpokal mit Wappen der Familien Katte und Möllendorf

Seitenansicht Holger Vonderlind CC BY-NC-SA
Detail der Kuppa mit dem Wappen der Familie Möllendorf Holger Vonderlind CC BY-NC-SA

Beschreibung

Deckelpokal aus farblosem, dickwandigem Glas. Auf hoch ansteigender Fußplatte Fries mit Akanthusblättern in kräftigem Hochschnitt. Über wuchtigem, achtkantig geschliffenem Schaft Wiederholung des Blattfrieses am Kupaansatz. Auf dem Kelch das tiefgeschnittene Wappen der Familien Katte und Möllendorf. Das Wappen der Kattes zeigt eine thronende Katze auf einem bekrönten Ritterrüstungsvisier über einer weiteren, springenden Katze. Beide Katzen halten Mäuse im Maul. Das Wappen ist von mattiertem Laubwerk und Perlborte eingefasst, ebenso das Möllendorfsche Wappen mit einer stehenden Frau mit Mühlrad in der Hand über einem heraldischen Feld mit bekröntem Rittervisier oberhalb eines vierzackigen Sterns. Am Lippenrand Steinchen- über Perlborte. Deckel mit flacher Abwandlung des Blattmotivs, über Nodus ein facettierter Knauf. Heinrich Christoph von Katte (1675–1760), Onkel des Jungendfreundes von Friedrich II., war verheiratet mit Ursula Dorothea von Möllendorff (1678–1760). Der erste Sohn des Paares wurde 1699 geboren. Der Annahme einer Anfertigung des Pokals anlässlich der Hochzeit des Paares widerspricht die für die kurfürstliche Zeit der Potsdamer Hütte unübliche Gestaltung des Pokals mit kurzem, kräftigen Schaft und Akanthus- statt des üblichen Spitzblattfrieses. Die polierten Blütenranken auf mattiertem Grund erinnern an um 1700–1715 datierten Pokale nach süddeutschen Kupferstichvorlagen, die Steinchenborte hingegen taucht erst später auf. Die formalen Gestaltungselemente erlauben eine Datierung um 1720–1730. Der Anlass der Herstellung bleibt somit ungeklärt. Möglicherweise wurde der Pokal anlässlich eines Hochzeitsjubiläums des Paares angefertigt. Das Glas gehört zum Altbestand (vor 1945) des Potsdam Museums. [Uta Kaiser]

Objektart Glas
Maße H. 26,7 cm; Dm. Mündung 10,6 cm; Dm. Fuß 11,0 cm
Material Glas / in Hilfsmodel geblasen, geformt, geschliffen, geschnitten, poliert
Inventarnummer 80-597-GL
Stand der Infomationen 2025-02-05 21:23:52
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Potsdam Museum - Forum für Kunst und Geschichte CC BY-NC-SA

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Potsdam Museum - Forum für Kunst und Geschichte

Das Potsdam Museum wurde 1909 von Potsdamer Bürgern und Mäzenen, die im Potsdamer Kunstverein und Potsdamer Museumsverein aktiv waren, als Städtisches Museum gegründet. Bereits in den Anfängen des Museums wurden umfangreiche Nachlässe, Stiftungen und Schenkungen mit historischem und kulturellem Wert dem städtischen Museum übergeben. Heute zählen die Sammlungsbestände des Museums über 200.000 Objekte. Wichtige Sammlungsschwerpunkte bilden dabei die Bereiche Bildende Kunst, Fotografie, Alltagskultur und Angewandte Kunst, Schrift und Druck sowie die umfangreiche Museumsbibliothek. Das Potsdam Museum hat in den vergangenen 100 Jahren eine wechselvolle Geschichte erlebt und häufig seinen Standort gewechselt. 2012 kehrte es an seinen Gründungsstandort in das Alte Rathaus am Alten Markt im Herzen der Stadt Potsdam zurück. Das Museum widmet sich städtischen Themen im Bereich der Kunst, Kultur und Geschichte. Dem neuen Potsdam Museum als Forum für Kunst und Geschichte stehen drei Etagen zur Verfügung. Seit 2013 ist die neue stadtgeschichtliche Dauerausstellung zu besuchen. In zehn themenorientierten Modulen wird die Stadt- und Kulturgeschichte Potsdams auch im Kontext überregionaler Ereignisse präsentiert. Neben der wissenschaftlichen Aufarbeitung und Präsentation der Stadtgeschichte hat das Potsdam Museum den Auftrag, regionale Kunst zu sammeln und auszustellen. Mit den Ausstellungen zur Bildenden Kunst möchte das Potsdam Museum nicht nur Künstlerinnen und Künstler der Region vorstellen, sondern auch überregionale und internationale Kunstpositionen vermitteln. Als Ausstellungsflächen stehen dafür der Galerieraum für Bildende Kunst im Sockelgeschoss und die Sonderausstellungsflächen im Erdgeschoss, die auch für Fotografie- und Geschichtsausstellungen genutzt werden, zur Verfügung.

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