Plan von der Herrschaft Potsdam
Beschreibung
Der nach seinem Hersteller so genannte Suchodolec-Plan von 1683 ist eines von 18 Einzelblättern des zwischen 1679 und 1683 entstandenen Atlas „Ichnographia oder Eigentlicher Grundriß der Churfürstlichen Herrschaft Potsdamb“, von Kurfürst Friedrich Wilhelm (1620–1688; reg. 1640–1688) in Auftrag gegeben und von dem polnischen Landvermesser Samuel von Suchodolec (1649–1727) ausgeführt. Dem brandenburgischen Heer gelang 1679 die Vertreibung der Schweden aus Brandenburg. Dies verhalf dem Kurfürsten zu einigen Eroberungen östlich der Oder, und es ist anzunehmen, dass er das Kartenwerk beauftragte, um den Besitzanspruch über die neu gewonnen Gebiete zu manifestieren. Der Atlas befindet sich heute im Geheimen Staatsarchiv zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz. Der Sochodolec-Plan diente nachfolgenden Kartografen lange als Grundlage und wurde vielfach rezipiert. Die hier vorliegende Kopie wurde 1928 von Richard Hoffmann (1891–1982) angefertigt, einem Archäologen und langjährigen Mitarbeiter des damaligen Heimatmuseums Potsdam, der sie für Grabungen nutzte. Der Plan ist blau-gelb gerahmt, außerhalb des Rahmens sind in regelmäßigen Abständen die Namen der umliegenden Orte vermerkt. Der sehr detailliert dargestellte Stadtbereich bildet den Mittelpunkt des Plans. Von ihm ausgehend sind die näheren Ortschaften, Straßen, Gewässer, Wiesen und Wälder eingezeichnet und beschriftet. Am rechten und linken Kartenrand sind Fließrichtungspfeile der Havel vermerkt. In der unteren Bildhälfte befindet sich eine Darstellung des Brandenburgischen Adlers im Profil, der ein goldenes Zepter auf blauem Feld mit einer angedeuteten Krone hält. Diese Darstellung ist aus dem Wappen des Kurfürstentums Brandenburg, von 1417 abgeleitet, als die Mark Brandenburg als Lehen an den Burggrafen von Nürnberg, Friedrich VI. von Zollern (1371–1440), überging. In der unteren linken Ecke ist, gerahmt von floralen Elementen, der Titel des Plans vermerkt: „Eigentlicher / Grundriß / der Churfürstlichen / Herschafft / POTSTAMB / nebst dennen / Lust und Fasahngarten / und daran grenzenden Öhrtern / Mit Fleiß […] Sde Suchodoletz / Anno / 1683“. In der rechten Ecke sind parallel dazu, in ähnlicher Optik, der Maßstab von 250 Rheinländischen Ruten und eine Windrose zu sehen. Die Numerierung mit einer römischen Drei in der oberen rechten Ecke des Plans weist auf die Blattfolge des historischen Kartenatlas. [Sophie Schmidt] bez.: verso: 1.2.1928
Grafik | |
33 x 41,5 cm (Blattmaß) | |
Feder, Wasserfarben | |
AK-2017-204 | |
2025-02-05 21:23:52 | |
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Das Potsdam Museum wurde 1909 von Potsdamer Bürgern und Mäzenen, die im Potsdamer Kunstverein und Potsdamer Museumsverein aktiv waren, als Städtisches Museum gegründet. Bereits in den Anfängen des Museums wurden umfangreiche Nachlässe, Stiftungen und Schenkungen mit historischem und kulturellem Wert dem städtischen Museum übergeben. Heute zählen die Sammlungsbestände des Museums über 200.000 Objekte. Wichtige Sammlungsschwerpunkte bilden dabei die Bereiche Bildende Kunst, Fotografie, Alltagskultur und Angewandte Kunst, Schrift und Druck sowie die umfangreiche Museumsbibliothek. Das Potsdam Museum hat in den vergangenen 100 Jahren eine wechselvolle Geschichte erlebt und häufig seinen Standort gewechselt. 2012 kehrte es an seinen Gründungsstandort in das Alte Rathaus am Alten Markt im Herzen der Stadt Potsdam zurück. Das Museum widmet sich städtischen Themen im Bereich der Kunst, Kultur und Geschichte. Dem neuen Potsdam Museum als Forum für Kunst und Geschichte stehen drei Etagen zur Verfügung. Seit 2013 ist die neue stadtgeschichtliche Dauerausstellung zu besuchen. In zehn themenorientierten Modulen wird die Stadt- und Kulturgeschichte Potsdams auch im Kontext überregionaler Ereignisse präsentiert. Neben der wissenschaftlichen Aufarbeitung und Präsentation der Stadtgeschichte hat das Potsdam Museum den Auftrag, regionale Kunst zu sammeln und auszustellen. Mit den Ausstellungen zur Bildenden Kunst möchte das Potsdam Museum nicht nur Künstlerinnen und Künstler der Region vorstellen, sondern auch überregionale und internationale Kunstpositionen vermitteln. Als Ausstellungsflächen stehen dafür der Galerieraum für Bildende Kunst im Sockelgeschoss und die Sonderausstellungsflächen im Erdgeschoss, die auch für Fotografie- und Geschichtsausstellungen genutzt werden, zur Verfügung.