Grundriss des Manoevre Platzes bei Potsdam
Beschreibung
Der „Grundriss des Manoevre Platzes bei Potsdam“ von 1808 umfasst das westliche Umland Potsdams. Wie schon der Titel zeigt, liegt der Fokus nicht auf dem Stadtgebiet, das zwar sehr ausführlich wiedergegeben, aber an den östlichen Rand des Plans gedrängt ist. Das dargestellte Umland reicht vom Fahrlander See im Norden bis nach Geltow im Süden und Golm im Westen. Die Bezeichnungen aller Gebiete sind auf dem Plan vermerkt, der Maßstab beträgt 2.000 Ruthen. Es handelt sich hier nicht um einen Manöverplan, der die Positionen und Bewegungen der Truppen während einer Übung darstellt, sondern um eine Erfassung des Gebietes um Potsdam, das für Manöver, also groß angelegte Truppenübungen, genutzt wurde. Dabei machte man sich die landschaftlichen Gegebenheiten zunutze, um bestimmte Taktiken und Gefechtssituationen einzuüben. Das Bornstedter Feld, das vorher vor allem landwirtschaftlichen Zwecken diente, wurde für die seit 1747 regelmäßig durchgeführten Herbstmanöver genutzt. Das bergige Gebiet eignete sich besonders gut für komplexe Manöver. Friedrich II. (1712–1786; reg. 1740–1786) schätzte zudem die Nähe zu Sanssouci, die ihm unmittelbare Einflussnahme ermöglichte. 1804 zählte das preußische Heer 220.000 Mann. Wohlmöglich entstand diese Karte unter den Vorahnungen des sich zuspitzenden Konflikts mit Frankreich: Im selben Jahr krönte Napoleon (1769–1821; reg. 1799–1804 als erster Konsul, 1804–1814 Kaiser der Franzosen) sich selbst zum Kaiser. Weitere Manöverkarten befinden sich im Brandenburgischen Landeshauptarchiv. [Sophie Schmidt] bez.: o. re.: Maasstab von 2000 Ruthen u. re.: Grundriss / des / Manoevre / Platzes / bei / Potsdam / herausgegeben im Jahr 1804. u. re. (außerhalb des Plans): anno 1808 in Graudenz d. 26ten May.
Grafik | |
41 x 35 cm (Blattmaß) | |
Feder, Wasserfarben | |
L-77-15 | |
2025-02-05 21:23:52 | |
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Dieses Objekt im Museum
Das Potsdam Museum wurde 1909 von Potsdamer Bürgern und Mäzenen, die im Potsdamer Kunstverein und Potsdamer Museumsverein aktiv waren, als Städtisches Museum gegründet. Bereits in den Anfängen des Museums wurden umfangreiche Nachlässe, Stiftungen und Schenkungen mit historischem und kulturellem Wert dem städtischen Museum übergeben. Heute zählen die Sammlungsbestände des Museums über 200.000 Objekte. Wichtige Sammlungsschwerpunkte bilden dabei die Bereiche Bildende Kunst, Fotografie, Alltagskultur und Angewandte Kunst, Schrift und Druck sowie die umfangreiche Museumsbibliothek. Das Potsdam Museum hat in den vergangenen 100 Jahren eine wechselvolle Geschichte erlebt und häufig seinen Standort gewechselt. 2012 kehrte es an seinen Gründungsstandort in das Alte Rathaus am Alten Markt im Herzen der Stadt Potsdam zurück. Das Museum widmet sich städtischen Themen im Bereich der Kunst, Kultur und Geschichte. Dem neuen Potsdam Museum als Forum für Kunst und Geschichte stehen drei Etagen zur Verfügung. Seit 2013 ist die neue stadtgeschichtliche Dauerausstellung zu besuchen. In zehn themenorientierten Modulen wird die Stadt- und Kulturgeschichte Potsdams auch im Kontext überregionaler Ereignisse präsentiert. Neben der wissenschaftlichen Aufarbeitung und Präsentation der Stadtgeschichte hat das Potsdam Museum den Auftrag, regionale Kunst zu sammeln und auszustellen. Mit den Ausstellungen zur Bildenden Kunst möchte das Potsdam Museum nicht nur Künstlerinnen und Künstler der Region vorstellen, sondern auch überregionale und internationale Kunstpositionen vermitteln. Als Ausstellungsflächen stehen dafür der Galerieraum für Bildende Kunst im Sockelgeschoss und die Sonderausstellungsflächen im Erdgeschoss, die auch für Fotografie- und Geschichtsausstellungen genutzt werden, zur Verfügung.