Ikora-Vase mit blau-türkisem Zwischenschichtdekor
Beschreibung
Ikora-Vase mit blau-türkisem Zwischenschicht-Dekor. Neben den Ikora-Metallen der WMF genießen vor allem die Ikora- und Myra-Gläser bis heute einen hervorragenden Ruf. Zu verdanken ist dies in erster Linie dem Glastechniker Karl Wiedmann (1905-1992), der 1925 die Leitung der WMF-Glashütte übernommen hatte. Sein Auftrag war zunächst die Fertigung von Gläsern in Anlehnung an die irisierenden Jugendstilgläser von Tiffany und Loetz. Wiedmann entwickelte darauf hin eine höchst komplizierte Herstellungstechnik, ber der meist formgeblasene Bleigläser – in der Regel für Vasen und Schalen, manchmal auch Glasfiguren – durch Gelbbeizen, Reduzieren, Aufdampfen von Metallsalzen und abschließendem Mattbrennen mit einer dauerhaften Irisierung versehen wurden. Benannt wurden diese Gläser nach dem Ort myra in Kleinasien, an dem antike Gläser gefunden worden waren, die im Laufe der Zeit durch Mineralsalze irisierende Oberflächen bekommen hatten. 1927 folgten dann die Ikora-Gläser, die aus mehreren gefärbten oder strukturierten Glasschichten umit dazwischen eingeschlossenen farbigen Dekorationen bestehen. Für die Ikora Gläser erarbeitete Wiedmann bis 1940 ingesamt etwa 5000 verschiedene Farbrezepturen; 30 von ihnen wurden patentiert. 1954 wurde bei WMF die Produktion von Gläsern eingestellt.
Ikora-Vase | |
H: 7,5 cm, D (oben): 9 cm | |
Glas, mundgeblasen, Zwischenschichtdekor | |
Ikora-10 | |
2025-02-05 21:23:52 | |
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Dieses Objekt im Museum
Das Museum Baruther Glashütte ist spezialisiert auf Glas- und Technikgeschichte. Es ist ein authentischer Standort der Industriekultur in der Werkssiedlung Baruther Glashütte, die seit 1716 entstanden ist. Die Museumsgebäude „Neue Hütte“ (Bj. 1861), Dampfschleiferei (Bj. 1894) und „Haus am Hüttenbahnhof“ (Bj. 1875) sind Einzeldenkmale und Teil eines Ensembles aus über 30 Gebäuden, die selbst als Exponate zu werten sind. Im Museum in der Neuen Hütte wird die über 3000jährige Geschichte des Glases und die 300jährige Betriebsgeschichte der Baruther Glashütte (bis 1815 sächsisch) erzählt. Im 1. OG findet sich eine Darstellung der physikalischen und chemischen Eigenschaften des Glases, die Beschreibung der Blütezeit im 19. Jahrhundert sowie der Anfänge und des Niedergangs bis zur Schließung im Jahr 1980. Auch werden Aspekte des sozialen Lebens des Arbeitermilieus behandelt. Vom Auftaktraum, der historischen Hafenstube, gelangen die Besuchenden in die imposante Ofenhalle. Dort beeindruckt die historische Einrichtung und insbesondere der Siemens-Wannenofen mit 20 Tonnen erkalteten Glases. In der Ofenhalle findet sich auch ein Glasstudio, das den Gästen einen praktischen Einblick in die uralte Technik der manuellen Glasfertigung gewährt. Eine Glasmacherin arbeitet an einem modernen elektrisch befeuerten Studioofen. Neben dem Mitmachangebot „selbst Glas blasen“ finden sich im Museum in der Neuen Hütte auch verschiedene hands-on-Stationen, Filme und der Parcours einer Museumsrallye. Die Abteilung „Burger-Ausstellung“ widmet sich in der historischen Dampfschleiferei Leben und Werk von Reinhold Burger (1866-1954). Der gebürtige Glashütter ist der Erfinder der Thermosflasche und auch ein Pionier der Röntgentechnologie. Die „Burger-Ausstellung“ gewährt somit Einblicke in die Beziehungsgeschichte zwischen Glas und technischem Fortschritt und hat mit einer Vakuumpumpe vor dem historischen Aggregat auch eine museumspädagogische Versuchsstation. Das Museum Baruther Glashütte zeigt regelmäßig Sonderausstellung zu Themen der Geschichte des Glases und der allgemeinen Kulturgeschichte. Das Museum ist Mit-Initiator einer Initiative, die erfolgreich der manuellen Glasfertigung von mundgeblasenem Hohl- und Flachglas den Unesco-Status des Immateriellen Kulturerbes verschafft hat. Das Museum verfügt über eine Sammlung zur Sozial-, Technik- und Kunstgeschichte des Glases. Trink- und andere Gläser von der Antike bis zur heutigen Studioglasbewegung bilden einen Teil der etwa 5000 Objekte umfassenden Sammlung. Wesentlicher Bestandteil der Sammlung sind Werkzeuge der Glasherstellung, insbesondere solche zur Fertigung von „Großzeug“ und Beleuchtungsglas. Entsprechend gewichtig ist auch die Sammlung von Lampenschirmen. Weiterhin verwahrt das Museum einen Bestand von Briefbeschwerern und von Jasper-Ware. Die historische Überlieferung der Baruther Glashütte findet sich auch dokumentiert in einem Betriebsarchiv das ca. 50 laufende Meter umfasst mit Akten vom 19. Jahrhundert und einem Schwerpunkt der „VEB-Zeit“. Link für die Online-Ausstellug unserer aktuellen Sonderausstellung: https://ex.musdig.org/Werksiedlungen