Hagemeister, Karl: Am See, um 1905

Thomas Voßbeck, 2023 Public Domain Mark

Beschreibung

Dargestellt ist ein Blick über einen See im Sommer bei bewölktem Himmel, weit hinten im blauen dunstigen Hintergrund am anderen Ufer ragt ein Baum aus der Waldkante heraus und gibt einen Akzent etwas außerhalb der Bildmitte. Sonst ist alles flach. Im Wind des Vorder- und Mittelgrundes beugen sich Gras und Schilf. Hagemeister liebte vor allem solche windigen Tage, deren Bewegtheit ihn nach stundenlanger Betrachtung, man möchte fast Meditation sagen, zu bewegter Strichführung inspirierte. Darstellungen dieser Art sind zahlreich in seinem Werk, sie variieren nur leicht und zeigen eine durchaus serielle Arbeitsweise. Einziger Akzent auf dieser Malerei sind einige Orangetupfer, botanisch unspezifisch, vielleicht vertrocknetes Schilf oder Sauerampfer. Der Landschaftsmaler Karl Hagemeister (1848-1933) lebte seit 1884 wieder an der Havel, erst in Ferch, dann in Geltow und ab 1911 in seinem Elternhaus in Werder. Die Beobachtung der sich verändernden Stimmungen am Ufer der Havelseen ist eines seiner wichtigsten künstlerischen Themen. Seit Ende des 19. Jahrhunderts nutzte er dafür verstärkt auch das Pastell in einer großformatigen Weise. Die duftigen und zarten Veränderungen der Natur konnte er damit spontaner gestalten. Die Pastellkreide fertigte er selbst, holte sich jedoch durch das damals noch bleihaltige Weiß eine Bleivergiftung, die ihn zwang seine künstlerische Tätigkeit 1917 einzustellen. Das Pastell ist unbezeichnet. Sein Zustand ist stabil. (ib) Das Werk wurde 1983 aus dem Nachlass von Margarethe Schweitzer, Großnichte Karl Hagemeisters, für das Museum angekauft. Literatur: Warmt, Hendrikje: Karl Hagemeister. In Reflexion der Stille, Berlin-Brandenburg 2016, Abb. S. 161 (nicht im Werkverzeichnis der Gemälde enthalten, wird vorbereitet für das Werkverzeichnis der Pastelle und Zeichnungen).

Objektart Pastell
Maße Bildgröße: Höhe 52,5 cm, Breite 78,5 cm ; Rahmengröße: Höhe 59,2 cm, Breite 84,5 cm, Tiefe 3,8 cm
Material Pastell auf Leinwand auf Keilrahmen, in Glas gerahmt
Inventarnummer V00262KaGe
Stand der Infomationen 2024-08-29 15:39:36
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Stadtmuseum Brandenburg an der Havel - Frey-Haus CC BY-NC-SA

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Stadtmuseum Brandenburg an der Havel

Das Stadtmuseum Brandenburg an der Havel geht auf die Sammlung des Historischen Vereins zurück, der 1868 gegründet, diese zunächst im Steintorturm, ab 1923 im barocken Frey-Haus ausstellte. Das 1919 vom Spielzeugfabrikanten Ernst Paul Lehmann erworbene und dem Historischen Verein für die stadtgeschichtliche Ausstellung zur Verfügung gestellte Haus übergaben seine Erben 1939 der Stadt über, ebenso übergab der Historische Verein die Sammlungsbestände in städtisches Eigentum. Das Stadtmuseum umfasst heute drei Ausstellungsorte: das Frey-Haus mit seinen Nebengebäuden - ein bürgerliches, barockes Juwel im Zentrum der Altstadt, das Gotische Haus mit seiner Dauerausstellung zu "Alchemie und Alltag" und den mittelalterlichen Steintortum in der Neustadt mit der Sammlung zu Havelschifffahrt. Im Frey-Haus wird in wechselnden Sonderausstellungen die jüngere Stadtgeschichte gezeigt, deren Ereignisse das Leben der Brandenburger bis heute prägen sowie eine ständige Ausstellung zur über hundert Jahre alten Spielzeugtradition in Brandenburg an der Havel, die Kinder wie Sammler für das Blech- und Lineol-Spielzeug "Made in Brandenburg an der Havel" begeistert. Der Steintorturm ist nur zwischen April und Oktober geöffnet, das Gotische Haus während der Öffnungszeiten der Stadtverwaltung.

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