Stadt über die Oder (2)
Beschreibung
Wie die später hinzugefügte Notiz neben der Darstellung andeutet, entstammt die hier abgebildete Doppelseite der berühmten „Cosmographia“ des Universalgelehrten Sebastian Münster (1488–1552), dessen umfangreiche Kenntnisse auf den Gebieten der Naturwissenschaften, der Geographie, der Theologie und der alten Sprachen ihm den Ruf eines deutschen Strabo und nicht zuletzt ein Porträt auf dem von 1962 bis 1991 kursierenden 100 DM-Schein einbrachten. Die „Cosmographia“ ist neben 70 weiteren Abhandlungen sicher sein Hauptwerk. Erstmals 1544 in Basel auf Deutsch herausgegeben, erlebte das Werk bis zur letzten Drucklegung 1628 zwischen 36 (laut dem Juristen, Historiker und Heraldiker Karl Heinz Burmeister) und 46 Auflagen (laut dem Geographen, Historiker und Münster-Biographen Viktor Hantzsch). Dabei nahm das Buch von Auflage zu Auflage an Umfang zu. Waren es 1544 noch 660 Seiten, so kam die letzte Ausgabe auf rund 1.800 Seiten. Die Stadtansicht von Frankfurt (Oder) stammt von 1548 und wurde erstmals im dritten Buch der Ausgabe von 1550 auf der Doppelseite 892/893 veröffentlicht. [Thomas Sander] bez.: Über der Darstellung, o.l.: 1274, o.r.: 1275, dazwischen: Die Statt Franckfurt an der Oder / in Brandenburger Marck gelegen.; unter der Darstellung, u.m.: Anzeigung ettlicher fürnemen Gebewen dieser Statt Franckfurt an der Oder.; darunter vierspaltige Legende von A bis O.; darunter zweispaltiger Text: Fundation und zunemmen der Statt Franckfurt an / der Oder […] sampt andern / Fürsten. u.r.: GGGg ij; am Rand rechts Vermerk in Graphit: Holzschnitt v. Hans Rudolph Manuel gen. Deutsch. / Aus: Seb. Münster. Cosmographey. Basel 1614.
Grafik | |
36,3 x 43,9 cm (Blattmaß), 20,2 x 28,9 cm (Darstellung) | |
Holzschnitt, Stabilisierung mit Papierfasern | |
V/K2 88 | |
2025-02-05 21:23:52 | |
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Dieses Objekt im Museum
Das Museum Viadrina ist das kulturhistorische Museum für die Stadt und Region Frankfurt (Oder). Seinen Hauptsitz hat es im Junkerhaus, in einem wertvollen, überregionalen barocken Baudenkmal. Seit Dezember 2001 gehört es zu den "Städtische(n) Museen Junge Kunst und Viadrina". Das 1905 in Frankfurt (Oder) gegründete Museum wurde im Zuge der Kriegshandlungen vollkommen zerstört. Auch die umfangreichen kostbaren Sammlungsbestände gingen verloren. 1957 wurde mit dem Aufbau eines neuen Museums begonnen, 1959 eine erste Ausstellung Ur- und Frühgeschichte eröffnet. Seit den 60er Jahren erfolgte die schrittweise Erweiterung der Ausstellungsfläche und der Aufbau neuer Sammlungen.Der Schließung des Hauses durch die Bauaufsicht folgte eine über 15jährige aufwendige Sanierung. Seit 2003 präsentiert sich das Museum Viadrina wieder mit einer neuen Dauerausstellung der Öffentlichkeit. Das Museum Viadrina hat zum gegenwärtigen Zeitpunkt über 200.000 Gegenstände in seinen Sammlungsbeständen, vorwiegend Objekte lokaler Provenienz.