Francofvrtum ad Viadrum. Franckfurt an der Oder (2)
Beschreibung
Die vorliegende Ansicht von Frankfurt (Oder) (vgl. auch V/K2 782 und V/K 1047) bezieht sich indirekt auf das Geschehen während des Dreißigjährigen Krieges, vor allem die Erstürmung der Stadt durch die Schweden im April 1631. Ein deutlicher Hinweis darauf ist die mit „E“ gekennzeichnete Ruine der Gertraudenkirche am rechten Bildrand, in der Legende fälschlich als Georgenkirche deklariert. Deren Ruine am linken Bildrand müsste wiederum den Buchstaben „G“ tragen. Beide vor der Stadtmauer gelegene Kirchen waren samt der umliegenden Vorstädte von den kaiserlichen Besatzungstruppen im Vorfeld der Belagerung niedergebrannt worden. Bei genauerem Hinsehen lassen sich in der Umgebung noch weitere Ruinen mit bloßem Auge erkennen; Zeichen des Krieges, der noch tobte, als der Druck 1641 zum ersten Mal veröffentlicht wurde. Diese Radierung fand im Übrigen ihre Wiederaufnahme in der 1652 von Matthäus Merian d. Ä. (1593–1650) herausgegebenen „Topographia“ der Mark Brandenburg (vgl. V/K2 1047). [Thomas Sander] bez.: In der Darstellung, o.l.: Francofvrtum ad Viadrum.; o.r.: Franckfurt an der Oder.; u.l.: Legende A–K.
Grafik | |
30,1 x 38,8 cm (Blattmaß), 21 x 27,2 cm (Platte) | |
Radierung | |
V/K2 1046 | |
2025-02-05 21:23:52 | |
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Dieses Objekt im Museum
Das Museum Viadrina ist das kulturhistorische Museum für die Stadt und Region Frankfurt (Oder). Seinen Hauptsitz hat es im Junkerhaus, in einem wertvollen, überregionalen barocken Baudenkmal. Seit Dezember 2001 gehört es zu den "Städtische(n) Museen Junge Kunst und Viadrina". Das 1905 in Frankfurt (Oder) gegründete Museum wurde im Zuge der Kriegshandlungen vollkommen zerstört. Auch die umfangreichen kostbaren Sammlungsbestände gingen verloren. 1957 wurde mit dem Aufbau eines neuen Museums begonnen, 1959 eine erste Ausstellung Ur- und Frühgeschichte eröffnet. Seit den 60er Jahren erfolgte die schrittweise Erweiterung der Ausstellungsfläche und der Aufbau neuer Sammlungen.Der Schließung des Hauses durch die Bauaufsicht folgte eine über 15jährige aufwendige Sanierung. Seit 2003 präsentiert sich das Museum Viadrina wieder mit einer neuen Dauerausstellung der Öffentlichkeit. Das Museum Viadrina hat zum gegenwärtigen Zeitpunkt über 200.000 Gegenstände in seinen Sammlungsbeständen, vorwiegend Objekte lokaler Provenienz.