Frankfurt (Oder)
Beschreibung
Walter Götze wählte für das Bild in etwa denselben Ausschnitt wie Max Heilmann in seiner Radierung von 1924 (vgl. V/K2 593). Wieder geht der Blick von der Dammvorstadt über den Fluss hinüber zur Altstadt. Während aber Heilmanns Panorama mit seinem lichten Himmel und den sonnenbeschienenen Dächern eine heitere Stimmung vermittelt, erscheint die vorliegende Ansicht düster, ja geradezu gespenstisch. Walter Götze schuf diesen Linolschnitt wohl recht bald nach seiner Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft, zu einem Zeitpunkt also, als die Oderbrücke gesprengt und das Zentrum seiner Geburtsstadt infolge von Bombardierungen und Brandstiftungen zu über 90 Prozent in Schutt und Asche lag. Doch in seinem Bild gibt der Künstler die Stadt unzerstört wieder. Die Brücke spannt ihre Bögen über den Fluss, ein Schlepper zieht seine Bahn stromaufwärts und Schornsteine rauchen über den Dächern der Lebuser Vorstadt. Ein friedliches Bild, doch zugleich die Vision einer so nicht mehr existierenden Stadt. [Thomas Sander] bez.: u.l.: 4/20 Frankfurt – Oder Linolschnitt Handabzug; u.r. (auf der Darstellung): WG; u.r. (unter der Darstellung): Walter Götze
Grafik | |
13,1 x 42 cm (Blattmaß), 7,6 x 29,4 cm (Druckstock) | |
Linolschnitt | |
V/K2 646 | |
2025-02-05 21:23:52 | |
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Dieses Objekt im Museum
Das Museum Viadrina ist das kulturhistorische Museum für die Stadt und Region Frankfurt (Oder). Seinen Hauptsitz hat es im Junkerhaus, in einem wertvollen, überregionalen barocken Baudenkmal. Seit Dezember 2001 gehört es zu den "Städtische(n) Museen Junge Kunst und Viadrina". Das 1905 in Frankfurt (Oder) gegründete Museum wurde im Zuge der Kriegshandlungen vollkommen zerstört. Auch die umfangreichen kostbaren Sammlungsbestände gingen verloren. 1957 wurde mit dem Aufbau eines neuen Museums begonnen, 1959 eine erste Ausstellung Ur- und Frühgeschichte eröffnet. Seit den 60er Jahren erfolgte die schrittweise Erweiterung der Ausstellungsfläche und der Aufbau neuer Sammlungen.Der Schließung des Hauses durch die Bauaufsicht folgte eine über 15jährige aufwendige Sanierung. Seit 2003 präsentiert sich das Museum Viadrina wieder mit einer neuen Dauerausstellung der Öffentlichkeit. Das Museum Viadrina hat zum gegenwärtigen Zeitpunkt über 200.000 Gegenstände in seinen Sammlungsbeständen, vorwiegend Objekte lokaler Provenienz.