Schreibtisch Kaiser Wilhelms I.
Beschreibung
König Wilhelm I. wurde 1871 zum Deutschen Kaiser ernannt. Schon vorher setzte er seine einfache Lebensweise und Bescheidenheit medial in Szene. Unter diesem Blickwinkel kann auch dieser Schreibtisch aus Schloss Babelsberg betrachtet werden. Er kam 1866 in das Schlafzimmer Wilhelms I. und war möglicherweise ein Geschenk seiner Gattin, Königin Augustas. Der an den gotischen Stil angelehnte Tisch steht auf zwei Wangen mit ausgestellten Beinen, die eine Schreibplatte mit zwei Schubladen tragen. Diese befinden sich hinter einer abschließbaren Schnappblende. Der gestaffelte Aufbau mit gotisierenden Ornamenten, Pfeilern, Fialtürmchen und einem begrenzenden, niedrigen Gitter lehnt an gebaute Architektur an. Die Vereinfachung der Form und des Dekors und die schlichte Gestaltung sollten als Ausdruck der Persönlichkeit des Kaisers verstanden werden. Der Schreibtisch befindet sich heute im Schloss Cecilienhof in Potsdam.
Schreibmöbel | |
Hauptmaß: Höhe: 103.50 cm Höhe, Aufsatz: 24.80 cm Breite: 156.00 cm Tiefe: 75.00 cm | |
Konstruktion: Kiefer (Holz) – Konstruktion, z. T. Teile u. Schübe: Eiche (Holz) – Ahorn (Holz), massiv, furniert – Eisen – Federmechanismus: Stahl | |
IV 1492 | |
2023-10-05 23:54:54 | |
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Dieses Objekt im Museum
Die Hohenzollern ließen ab dem 17. Jahrhundert neben ihrer Hauptresidenz in Berlin verschiedene Schloss- und Gartenanlagen in der Havellandschaft bei Potsdam errichten. Der Gartengestalter Peter Joseph Lenné fasste im 19. Jahrhundert mehrere dieser Schloss- und Gartenensembles zu einer Kulturlandschaft zusammen, die 1990 in die UNESCO-Liste des Kulturerbes der Menschheit aufgenommen wurde. Die 1995 gegründete Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) pflegt diesen Reichtum brandenburgisch-preußischer Geschichte, betreut die Schlösser, Gärten und Kunstsammlungen und macht sie auf vielfältige Weise der Öffentlichkeit zugänglich. Die SPSG ist ein Zusammenschluss der nach 1945 getrennten Schlösserverwaltungen in Potsdam und West-Berlin und knüpft an die bereits 1927 im Zuge der Vermögensauseinandersetzung mit dem Haus Hohenzollern gegründete preußische Schlösserverwaltung an. Derzeit verwaltet die SPSG über 150 historische Bauwerke sowie rund 800 Hektar Gartenanlagen. Über 30 Häuser aus fünf Jahrhunderten mit ihren hochkarätigen Kunstsammlungen sind der Öffentlichkeit regelmäßig zugänglich. Dazu gehören in Potsdam u.a. das Schloss Sanssouci, die Bildergalerie, das Neue Palais und Schloss Charlottenhof im Park Sanssouci sowie das Marmorpalais und Schloss Cecilienhof im Potsdamer Neuen Garten. In Berlin betreut die SPSG Schloss und Garten Charlottenburg, Jagdschloss Glienicke, Schloss Schönhausen und die Pfaueninsel. Hinzu kommen die märkischen Schlösser Rheinsberg, Königs Wusterhausen, Caputh und Paretz sowie das Schlossmuseum Oranienburg.