Pfauder, Wolfgang CC BY-NC-SA

Beschreibung

Während es sich bei den meisten Kabinettschränken des Babelsberger Schlosses mit Steineinlagen um originale Arbeiten des 17. Jahrhunderts handelt, wird das hier vorgestellte Möbel um 1850/1870 gearbeitet worden sein. Möglicherweise wurde es aus dem einheimischen Kunsthandel angekauft. Der Kabinettschrank orientiert sich an dem für die zweite Hälfte des 17. Jahrhunderts in Florenz verbreiteten Aufbau. Merkmale sind eine zentrale Achse mit einer flachen Schublade unten, darüber eine mittlere Tür und ein Bogenfeld in der Attikazone. Auch die vorgestellten Säulen, die diese Achse flankieren, sind bei den Vorbildern anzutreffen. Die Anordnung der zwei seitlichen Schubkastenreihen verweisen ebenso auf diesen Entstehungszeitraum. Jedoch sprich die spiegelbildliche Verwendung sehr ähnlicher Pietre-dure-Platten in den äußeren Achsen, die zudem das gleiche Motiv nur minimal variieren, für eine Neuversetzung von alten Platten im 19. Jahrhundert. Italien, insbesondere Florenz läge als Entstehungsort des Möbels nahe, da speziell dort originale Arbeiten der Spätrenaissance als Vorbilder für Neuschöpfungen zur Verfügung standen. Da jedoch Roterle als Konstruktionsholz verwendet wurde, die für Florentiner Arbeiten unbekannt ist, kommt eher Deutschland als Entstehungsort - gleich ob aus dem 17. Jahrhundert oder späteren Datums - in Frage.

Objektart Kabinettschrank
Maße Hauptmaß: Höhe: 173.00 cm Breite: 113.00 cm Tiefe: 50.00 cm
Material Konstruktion: Kiefer (Holz) – Ebenholz, massiv, furniert – Birnbaum (Holz), gebeizt, schwarz, furniert – Messing, vergoldet – Marmor – Erle (Holz)
Inventarnummer IV 1004
Stand der Infomationen 2023-10-05 23:54:54
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Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg CC BY-NC-SA

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Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg

Die Hohenzollern ließen ab dem 17. Jahrhundert neben ihrer Hauptresidenz in Berlin verschiedene Schloss- und Gartenanlagen in der Havellandschaft bei Potsdam errichten. Der Gartengestalter Peter Joseph Lenné fasste im 19. Jahrhundert mehrere dieser Schloss- und Gartenensembles zu einer Kulturlandschaft zusammen, die 1990 in die UNESCO-Liste des Kulturerbes der Menschheit aufgenommen wurde. Die 1995 gegründete Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) pflegt diesen Reichtum brandenburgisch-preußischer Geschichte, betreut die Schlösser, Gärten und Kunstsammlungen und macht sie auf vielfältige Weise der Öffentlichkeit zugänglich. Die SPSG ist ein Zusammenschluss der nach 1945 getrennten Schlösserverwaltungen in Potsdam und West-Berlin und knüpft an die bereits 1927 im Zuge der Vermögensauseinandersetzung mit dem Haus Hohenzollern gegründete preußische Schlösserverwaltung an. Derzeit verwaltet die SPSG über 150 historische Bauwerke sowie rund 800 Hektar Gartenanlagen. Über 30 Häuser aus fünf Jahrhunderten mit ihren hochkarätigen Kunstsammlungen sind der Öffentlichkeit regelmäßig zugänglich. Dazu gehören in Potsdam u.a. das Schloss Sanssouci, die Bildergalerie, das Neue Palais und Schloss Charlottenhof im Park Sanssouci sowie das Marmorpalais und Schloss Cecilienhof im Potsdamer Neuen Garten. In Berlin betreut die SPSG Schloss und Garten Charlottenburg, Jagdschloss Glienicke, Schloss Schönhausen und die Pfaueninsel. Hinzu kommen die märkischen Schlösser Rheinsberg, Königs Wusterhausen, Caputh und Paretz sowie das Schlossmuseum Oranienburg.

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