Beschreibung
Bedingt durch die große Beliebtheit chinoiser Interieurs wurden in China und Japan Waren speziell für den europäischen Markt gefertigt. Besonders gut zu erkennen ist das an den oft für ostasiatische Möbel untypischen Formen, so zum Beispiel die des Balustertisches im Stil des Biedermeier, wie er im Wohnzimmer Friedrich Wilhelms IV. in Schloss Sanssouci in Potsdam gestanden hat. Die Verwendung von Urushi-Lack sowie die qualitätvollen goldenen Malereien an der Bodenplatte und dem Schaft weisen auf die Herkunft aus dem asiatischen Raum hin. Das Prinzip des Birdcage als Trennung des balusterförmigen Schafts von der Tischplatte, der gleichzeitig deren Fixierung ist und deren Abnahme ermöglicht, könnte auf England als gezielten Absatzmarkt verweisen. Der Ziertisch befindet sich heute im Damenflügel des Schloss Sanssouci.
Tisch | |
Hauptmaß: Höhe: 74.50 cm Breite: 57.00 cm Tiefe: 37.00 cm | |
Holz, lackiert, schwarz – ganzes Möbel: Lack, Urushi-Lack, vergoldet | |
IV 1739 | |
2023-10-05 23:54:54 | |
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Dieses Objekt im Museum
Die Hohenzollern ließen ab dem 17. Jahrhundert neben ihrer Hauptresidenz in Berlin verschiedene Schloss- und Gartenanlagen in der Havellandschaft bei Potsdam errichten. Der Gartengestalter Peter Joseph Lenné fasste im 19. Jahrhundert mehrere dieser Schloss- und Gartenensembles zu einer Kulturlandschaft zusammen, die 1990 in die UNESCO-Liste des Kulturerbes der Menschheit aufgenommen wurde. Die 1995 gegründete Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) pflegt diesen Reichtum brandenburgisch-preußischer Geschichte, betreut die Schlösser, Gärten und Kunstsammlungen und macht sie auf vielfältige Weise der Öffentlichkeit zugänglich. Die SPSG ist ein Zusammenschluss der nach 1945 getrennten Schlösserverwaltungen in Potsdam und West-Berlin und knüpft an die bereits 1927 im Zuge der Vermögensauseinandersetzung mit dem Haus Hohenzollern gegründete preußische Schlösserverwaltung an. Derzeit verwaltet die SPSG über 150 historische Bauwerke sowie rund 800 Hektar Gartenanlagen. Über 30 Häuser aus fünf Jahrhunderten mit ihren hochkarätigen Kunstsammlungen sind der Öffentlichkeit regelmäßig zugänglich. Dazu gehören in Potsdam u.a. das Schloss Sanssouci, die Bildergalerie, das Neue Palais und Schloss Charlottenhof im Park Sanssouci sowie das Marmorpalais und Schloss Cecilienhof im Potsdamer Neuen Garten. In Berlin betreut die SPSG Schloss und Garten Charlottenburg, Jagdschloss Glienicke, Schloss Schönhausen und die Pfaueninsel. Hinzu kommen die märkischen Schlösser Rheinsberg, Königs Wusterhausen, Caputh und Paretz sowie das Schlossmuseum Oranienburg.