Pfauder, Wolfgang CC BY-NC-SA

Beschreibung

Der nach 1853 im Arbeitszimmer der Prinzessin Augusta in Schloss Babelsberg in Potsdam aufgestellte Schreibtisch gleicht mehr einer gotischen Architektur als einem Möbel. Bei der Betrachtung des Tischgestells aus ebonisiertem Eichenholz fallen die acht tordierten Säulen und das zwischen den zwölf Beinen eingesetzte Maßwerk auf. Die angedeuteten Rundbögen erinnern an Kirchenportale, bei denen die zwei schmaleren Seitenöffnungen sich durch die eingesetzten Schubfächer auch in der Höhe von der mittleren unterscheiden. Darauf aufliegend befindet sich eine Tischplatte mit einem architektonisch gegliederten Aufsatz. Das zentrale Portal mit filigran durchbrochen gearbeiteten Türchen wird seitlich von je drei übereinanderliegenden und vergoldeten Schüben flankiert. Ein Kielbogen mit zwei rahmenden Filialtürmchen bekrönt den Aufbau. Bedingt durch die aufwendige Ausarbeitung und die Fülle an Verzierungen ist es nicht ausgeschlossen, dass der Schreibtisch 1851 für die Londoner Weltausstellung von dem Sohn des Koblenzer Meisters Peter Mündnich gefertigt, dort aber nicht ausgestellt wurde. Der Möbeltischler hatte bereits vorher Aufträge für Friedrich Wilhelm IV. ausgeführt, so dass er dem König nicht unbekannt war, als dieser um 1851 das kunstvolle Möbel erworben hat. Der Schreibtisch wird künftig in Schloss Babelsberg in Potsdam ausgestellt.

Objektart Schreibmöbel
Maße Hauptmaß: Höhe: 165.00 cm Breite: 139.00 cm Tiefe: 76.00 cm
Material Konstruktion: Eiche (Holz), gebeizt, schwarz – Ahorn (Holz), massiv – Ebenholz, massiv, furniert – Papier, gefärbt, vergoldet – auf der Unterseite der Tischplatte: Ahorn (Holz), furniert
Inventarnummer IV 2046
Stand der Infomationen 2023-10-05 23:54:54
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Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg CC BY-NC-SA

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Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg

Die Hohenzollern ließen ab dem 17. Jahrhundert neben ihrer Hauptresidenz in Berlin verschiedene Schloss- und Gartenanlagen in der Havellandschaft bei Potsdam errichten. Der Gartengestalter Peter Joseph Lenné fasste im 19. Jahrhundert mehrere dieser Schloss- und Gartenensembles zu einer Kulturlandschaft zusammen, die 1990 in die UNESCO-Liste des Kulturerbes der Menschheit aufgenommen wurde. Die 1995 gegründete Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) pflegt diesen Reichtum brandenburgisch-preußischer Geschichte, betreut die Schlösser, Gärten und Kunstsammlungen und macht sie auf vielfältige Weise der Öffentlichkeit zugänglich. Die SPSG ist ein Zusammenschluss der nach 1945 getrennten Schlösserverwaltungen in Potsdam und West-Berlin und knüpft an die bereits 1927 im Zuge der Vermögensauseinandersetzung mit dem Haus Hohenzollern gegründete preußische Schlösserverwaltung an. Derzeit verwaltet die SPSG über 150 historische Bauwerke sowie rund 800 Hektar Gartenanlagen. Über 30 Häuser aus fünf Jahrhunderten mit ihren hochkarätigen Kunstsammlungen sind der Öffentlichkeit regelmäßig zugänglich. Dazu gehören in Potsdam u.a. das Schloss Sanssouci, die Bildergalerie, das Neue Palais und Schloss Charlottenhof im Park Sanssouci sowie das Marmorpalais und Schloss Cecilienhof im Potsdamer Neuen Garten. In Berlin betreut die SPSG Schloss und Garten Charlottenburg, Jagdschloss Glienicke, Schloss Schönhausen und die Pfaueninsel. Hinzu kommen die märkischen Schlösser Rheinsberg, Königs Wusterhausen, Caputh und Paretz sowie das Schlossmuseum Oranienburg.

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