Sakristeistuhl (1von8)
Beschreibung
Der ursprünglich rohrbespannte Stuhl wurde vermutlich für die 1848 geweihte Friedenskirche im Park Sanssouci in Potsdam in Auftrag gegeben. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts erhielten die sieben Exemplare eine Federpolsterung und einen roten Samtbezug. Den Kirchenstühlen gleich haben die aufwendig gestalteten und aus Eichenholz gebauten Sakristeistühle säbelartig gebogene Hinterbeine und weisen wie die Kirchenbänke vorne schlanke, gedrechselte Balusterbeine auf. Die Sakristei ist ein am Chor gelegener Nebenraum in der Kirche. Er dient zur Vorbereitung für die Geistlichen und wird als Aufbewahrungsstätte der liturgischen Geräte und Gewänder genutzt. Nach dem Tod König Friedrich Wilhelms IV. war der Sarg des Monarchen bis zur Fertigstellung der Gruft dort aufgestellt. 1866, nach dem Tod des Kronprinzen Sigismund, des Sohnes Kronprinzessin Viktorias, wurde die Sakristei zur Grabeskapelle umgestaltet. Der Sakristeistuhl befindet sich heute mit sieben weiteren Exemplaren in der Friedenskirche in Potsdam.
Sitzmöbel | |
Hauptmaß: Höhe: 90.00 cm Breite: 44.50 cm Tiefe: 51.00 cm | |
Eiche (Holz), gesägt, gedrechselt (gedreht) – Sitzpolster: Baumwolle, Samt, rot | |
IV 2483 | |
2023-10-05 23:54:54 | |
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Dieses Objekt im Museum
Die Hohenzollern ließen ab dem 17. Jahrhundert neben ihrer Hauptresidenz in Berlin verschiedene Schloss- und Gartenanlagen in der Havellandschaft bei Potsdam errichten. Der Gartengestalter Peter Joseph Lenné fasste im 19. Jahrhundert mehrere dieser Schloss- und Gartenensembles zu einer Kulturlandschaft zusammen, die 1990 in die UNESCO-Liste des Kulturerbes der Menschheit aufgenommen wurde. Die 1995 gegründete Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) pflegt diesen Reichtum brandenburgisch-preußischer Geschichte, betreut die Schlösser, Gärten und Kunstsammlungen und macht sie auf vielfältige Weise der Öffentlichkeit zugänglich. Die SPSG ist ein Zusammenschluss der nach 1945 getrennten Schlösserverwaltungen in Potsdam und West-Berlin und knüpft an die bereits 1927 im Zuge der Vermögensauseinandersetzung mit dem Haus Hohenzollern gegründete preußische Schlösserverwaltung an. Derzeit verwaltet die SPSG über 150 historische Bauwerke sowie rund 800 Hektar Gartenanlagen. Über 30 Häuser aus fünf Jahrhunderten mit ihren hochkarätigen Kunstsammlungen sind der Öffentlichkeit regelmäßig zugänglich. Dazu gehören in Potsdam u.a. das Schloss Sanssouci, die Bildergalerie, das Neue Palais und Schloss Charlottenhof im Park Sanssouci sowie das Marmorpalais und Schloss Cecilienhof im Potsdamer Neuen Garten. In Berlin betreut die SPSG Schloss und Garten Charlottenburg, Jagdschloss Glienicke, Schloss Schönhausen und die Pfaueninsel. Hinzu kommen die märkischen Schlösser Rheinsberg, Königs Wusterhausen, Caputh und Paretz sowie das Schlossmuseum Oranienburg.