VEB Kombinat Getreidewirtschaft Potsdam BT Potsdam
Beschreibung
Der Mehlsackanhänger der VEB Kombinat Getreidewirtschaft Potsdam Mühlenwerke Potsdam ist schlicht gehalten. Auf der beigen Pappe findet sich ein horizontaler orangefarbener Streifen zur besseren optischen Kennzeichnung der Ware. Das Loch zur Aufhängung findet sich im oberen Teil des Mehlsackanhängers. Zwischen zwei schwarzen Trennlinien ist Platz für die Produktangabe „Weizenauszugsmehl“. Diese wird durch die Gewichtsangabe „70 kg netto“ und diverse Nummern, darunter TGL-Nummer, spezifiziert. Ein Platz für das MDH („zu verbrauchen bis:“) wurde freigelassen. Der Mehlsackanhänger ist schief aufgedruckt worden. Die Geschichte der Mühlenwerke Potsdam geht auf das Jahr 1683, indem am Havelufer in Potsdam ein Industrie- und Gewerbegebiet entstanden ist. Zeitweise war dieses Gelände das größte Industriegebiet Europas, wo sich unter anderem ein Getreidespeicher des Projektes des Architekt Karl Friedrich Schinkel befand. 1883 wurde eine Gewerbekommission für Getreide und Mehl in Potsdam gegründet. Die Dampfmühle in Potsdam wurde 1915 durch den Händler Kurt Kampffmeyer gekauft. Der Familie Kampffmeyer, darunter dem Vater Emil, gehörten bereits einige Mühlen in Brandenburg. Kurt Kampffmeyer Sen. entwickelte das Mühlenunternehmen zu einem des größten Mühlenindustriebetriebs durch den Kauf weiter Mühlen in Berlin (Schuttmühle, 1922), Jarmen (1924), Celle (Rathsmühle, 1924), Köln (Leysefier & Lietzmann Mühle, auch „Ellmühle“ genannt, 1924), Hammeln (Wesermühlen AG) und Mannheim (Hildebrandmühlen, 1928). 1922 wurde der Sitz der Firma nach Berlin verlegt. 1945 wurde der Firmensitz nach Hameln und später nach Hamburg (1951) verlegt. Kurt Kampffmeyer Jun. wird wegen „Sabotage“ in DDR verurteilt und enteignet. Sein Mühlenbetrieb in Potsdam wurde verstaatlicht und zu Mühlenwerken Potsdam (später VEB Kombinat Getreidewirtschaft Potsdam). Auf dem Gelände des ehemaligen Kampffmeyer Betriebes in Potsdam finden sich heutzutage einige Wohn- sowie Unternehmensanlangen.
Mehlsackanhänger | |
7,00 x 5,00 cm | |
Pappe | |
5 SAH/O 002 | |
2025-02-05 21:23:48 | |
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Dieses Objekt im Museum
Historische Mühle von Sanssouci und Mühlen-Archiv Die Historische Mühle von Sanssouci ist ein produzierendes technisches Museum und gehört zur UNESCO-Welterbestätte der Schlösser und Parks von Potsdam. Der Windmühlenstandort geht bis auf das Jahr 1738 zurück, als eine erste Mühle in Betrieb genommen wurde. Sie diente, wie die ihr nachfolgende, zwischen 1787-91 gebaute Galerieholländerwindmühle als Getreidemühle. Der Mahlbetrieb endete 1858 und bereits 1861 wurde die Mühle zum Denkmal erklärt. Die Holländerwindmühle brannte in den letzten Kriegstagen 1945 aus und wurde zwischen 1983-93 mit dem Ziel einer musealen Nutzung neu errichtet. In den unteren Böden im gemauerten Turm der Windmühle befindet sich die Dauerausstellung, die sich u. a. mit der Geschichte der Windmühlen im 18. und 19. Jahrhundert und der Geschichte der Historischen Mühle beschäftigt. Die Böden im darüber liegenden hölzernen Achtkant dienen der Getreideverarbeitung mittels Mühlentechnik des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Die Historische Mühle wird gemeinsam mit dem Mühlen-Archiv von der Mühlenvereinigung Berlin-Brandenburg e.V. betrieben. Das Mühlen-Archiv pflegt das in den 1990er Jahren entstandene Standortverzeichnis aller vorhandenen Mühlenstandorte Berlin-Brandenburgs und darüber hinaus. Es bewahrt Bildmaterial, Schriftgut und Objekte zu allen mühlenbezogenen Themen.