Wolf, Gerhard: Die rosa Laube von Jakobswerder, 1982

Wolf, Gerhard: Die rosa Laube von Jakobswerder, Brandenburg (Havel), 1982_Vorderseite Thomas Voßbeck, 2023 CC BY-NC

Beschreibung

Gerhard Wolf (1909 - 1996) zeigt hier einige Gärten des Kleingärtnervereins Jakobswerder, im westlichen Teil der Stadt Brandenburg an der Havel gelegen. Die Gartensaison ruht, die Landschaft ist menschenleer. Von erhöhtem Standpunkt ist ein weiter Blick in die Havelniederung möglich, vorn drei Laubenparzellen, in der Mitte die titelgebende rosa Laube, umgeben von leeren Beeten unter sorgfältig weiß gekalkten Obstbäumen. Interessant ist der Kontrast der bescheidenen Hütten zu den mächtigen Strommasten, die aus drei Richtungen kommend die kleinen Gärten mit ihren Leitungen überspannen. In warmes abendliches Licht getaucht, erinnert die Malerei an stimmungsvolle Pastelle des Künstlers. 1928 verlor der Maler den rechten Arm, dennoch setzte er bis 1935 seine Studien an der Wredwoschen Zeichenschule fort. Von der Schließung der Schule in der Nachkriegszeit betroffen, versuchte er als freiberuflicher Maler zu bestehen, konnte aber keine Aufnahme in den 1952 gegründetenen Künstlerverband der DDR finden. Deshalb war er ab 1953 als Kunsterzieher bis zu seiner Berentung 1972 tätig, malte aber kontinuierlich weiter. Er gehörte wie der mit ihm befreundete Horst Wall zu den Malern abseits des offiziellen Künstlerverbandes, die auch Ausstellungen veranstalteten. 1989 wurde er mit einer Personalaustellung geehrt, posthum zum 100. Geburtstag 2009 in der Kunsthalle Brennabor, wo das Gemälde ausgestellt war. Das Gemälde ist rechts unten signiert und datiert "G. Wolf 82". Sein Zustand ist gut, es ist hinter Glas gerahmt. (ib) Es wurde 1987 vom Künstler angekauft. Literatur: Enders, Rainer/Holtmann, Wulff (Hg. im Auftrag der Stadt Brandenburg (Havel): stattbekannt. 150 Jahre Brandenburg in Bildern, Brandenburg 2015, Abb. S. 41 unten. - Vgl. Gerhard Wolf. Maler - Lehrer - Brandenburger. Zum 100. Geburtstag, Kunsthalle Brennabor 2009. - Vgl. Wall, Gisela: Zum Gedenken. Gerhard Wolf - Brandenburger Künstler und Kunsterzieher, in: 5.-6. Jahresbericht 1995 - 1997 des Historischen Vereins Brandenburg (Havel) e. V., Brandenburg 1997, S. 136 - 138 (zum Künstler).

Objektart Gemälde
Maße Bildgröße: Höhe 68,0 cm, Breite 81,0 cm ; Rahmengröße: Höhe 71,0 cm, Breite 84,1 cm, Tiefe 4,0 cm
Material Öl auf Hartfaserplatte, hinter Glas gerahmt
Inventarnummer V00289KaGe
Stand der Infomationen 2025-02-05 21:23:48
Zum Objekt im Museum Digital
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Stadtmuseum Brandenburg an der Havel CC BY-NC-SA

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Stadtmuseum Brandenburg an der Havel

Das Stadtmuseum Brandenburg an der Havel geht auf die Sammlung des Historischen Vereins zurück, der 1868 gegründet, diese zunächst im Steintorturm, ab 1923 im barocken Frey-Haus ausstellte. Das 1919 vom Spielzeugfabrikanten Ernst Paul Lehmann erworbene und dem Historischen Verein für die stadtgeschichtliche Ausstellung zur Verfügung gestellte Haus übergaben seine Erben 1939 der Stadt über, ebenso übergab der Historische Verein die Sammlungsbestände in städtisches Eigentum. Das Stadtmuseum umfasst heute drei Ausstellungsorte: das Frey-Haus mit seinen Nebengebäuden - ein bürgerliches, barockes Juwel im Zentrum der Altstadt, das Gotische Haus mit seiner Dauerausstellung zu "Alchemie und Alltag" und den mittelalterlichen Steintortum in der Neustadt mit der Sammlung zu Havelschifffahrt. Im Frey-Haus wird in wechselnden Sonderausstellungen die jüngere Stadtgeschichte gezeigt, deren Ereignisse das Leben der Brandenburger bis heute prägen sowie eine ständige Ausstellung zur über hundert Jahre alten Spielzeugtradition in Brandenburg an der Havel, die Kinder wie Sammler für das Blech- und Lineol-Spielzeug "Made in Brandenburg an der Havel" begeistert. Der Steintorturm ist nur zwischen April und Oktober geöffnet, das Gotische Haus während der Öffnungszeiten der Stadtverwaltung.

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