Spiecker, Heinrich Ferdinand: Der Dom, vom Mühlenthor aus aufgenommen, 1836
Beschreibung
Das Gemälde zeigt den von der Brandenburger Neustadt in Richtung Norden zur Dominsel hinüberführenden Mühlendamm, welcher Anfang des 13. Jahrhunderts zwischen der Neustadt und der Dominsel angelegt wurde. Das Gemälde ist auf 1836 durch Nennung im Brandenburger Anzeiger datierbar und für den Brandenburger Maler Heinrich Ferdinand Spiecker (gesichert. Vor dem Dom, der noch mit barocker Haube (also vor 1840) abgebildet ist, schildert er in ausgeprägtem Detailsinn mittels Staffagefiguren den Alltag und das Handelstreiben auf dem dortigen Holz- und der Fischmarkt: Links ist eine Dame in rotem Kleid mit Sonnenschirm in ein Gespräch mit einer Person hinter dem Zaun vertieft, während ein Uniformierter einem Bürger im Vordergrund ein Schriftstück übergibt. Mittig wird auf ein Schiff ein schweres Faß über die Planke hochgerollt. Der Bootsbesitzer vorn rechts wird vom Polizeisergeanten auf eine Ordnungswidrigkeit hingewiesen, was ein auf dem Vorboot stehender Hund kläffend kommentiert. An beiden Ufern des Kanals liegen einige flachbodige Kaffenkähne, rechts im Mittelgrund gleitet ein Boot mit gehisstem Segel von der begrünten Dominsel nach rechts. Auf gleicher Höhe ist der Turm der Petrikapelle und der markante Domturm zu erkennen. Die Sammlung besitzt eine ähnliche, allerdings spätere Ansicht des Mühlendamms als Bleistiftzeichnung von R. Goerke (ca. 1880-1890) Das Gemälde ist unsigniert und undatiert. 12 cm vom linken Bildrand entfernt geht ein vertikaler Riss durch die ganze Malerei auf Holz. Das Bild ist mit einer profilierten vergoldeten Leiste gerahmt. (ib) Das Gemälde gehört zum Altbestand des Museums und wurde nach kriegsbedingter Verlagerung 1945 durch die Fielmann Stiftung 2022 zurück erworben. Literatur: Vgl. Wall, Horst: U. a.: Bilder der 1920er Jahre, in: 16. Jahresbericht 2006 - 2007 des Historischen Vereins Brandenburg (Havel) e. V., Brandenburg 2007, S. 180 - 210 (hier S. 188) (über den Künstler). - Vgl. Geiseler, Udo/Heß, Klaus (Hg.): Brandenburg an der Havel. Lexikon zur Stadtgeschichte, Berlin 2008, S. 75 - 81 und 248f. (zum Motiv). - Grasow, Friedrich: Brandenburg, die tausendjährige Stadt. Ein Gang durch Kultur und Baukunst vergangener Jahrhunderte, Brandenburg 1927, S. 44 (s/w-Abb.). -. Vgl. https://brandenburg.museum-digital.de/object/4036 (variierte spätere Kopie).
Gemälde | |
Bildgröße: Höhe 37,0 cm, Breite 53,8 cm ; Rahmengröße: Höhe 46,0 cm, Breite 63,0 cm, Tiefe 3,6 cm | |
Öl auf Holz, gerahmt | |
V00380KaGe | |
2025-02-05 21:23:48 | |
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Dieses Objekt im Museum
Das Stadtmuseum Brandenburg an der Havel geht auf die Sammlung des Historischen Vereins zurück, der 1868 gegründet, diese zunächst im Steintorturm, ab 1923 im barocken Frey-Haus ausstellte. Das 1919 vom Spielzeugfabrikanten Ernst Paul Lehmann erworbene und dem Historischen Verein für die stadtgeschichtliche Ausstellung zur Verfügung gestellte Haus übergaben seine Erben 1939 der Stadt über, ebenso übergab der Historische Verein die Sammlungsbestände in städtisches Eigentum. Das Stadtmuseum umfasst heute drei Ausstellungsorte: das Frey-Haus mit seinen Nebengebäuden - ein bürgerliches, barockes Juwel im Zentrum der Altstadt, das Gotische Haus mit seiner Dauerausstellung zu "Alchemie und Alltag" und den mittelalterlichen Steintortum in der Neustadt mit der Sammlung zu Havelschifffahrt. Im Frey-Haus wird in wechselnden Sonderausstellungen die jüngere Stadtgeschichte gezeigt, deren Ereignisse das Leben der Brandenburger bis heute prägen sowie eine ständige Ausstellung zur über hundert Jahre alten Spielzeugtradition in Brandenburg an der Havel, die Kinder wie Sammler für das Blech- und Lineol-Spielzeug "Made in Brandenburg an der Havel" begeistert. Der Steintorturm ist nur zwischen April und Oktober geöffnet, das Gotische Haus während der Öffnungszeiten der Stadtverwaltung.