Rademacher, Friedrich Erdmann: Karl Weber, wohl 1858

Rademacher, Friedrich Erdmann: Karl Weber Thomas Voßbeck, 2023 Public Domain Mark
Thomas Voßbeck, 2023 Public Domain Mark

Beschreibung

Der königlich-preußische Hofrat in Berlin in Diensten Friedrich Wilhelms IV. ist hier als Brustbild, den Betrachter en face anschauend, dargestellt. Auf dem dezent farbigen Pastell wird er (im Gegensatz zum Porträt Webers mit der Inv.-Nr. V22584Kb) nicht als private, sondern als offizielle Person wiedergegeben. In schwarzem Gehrock mit hellem Krawattenknoten über Halsbinde und Vatermörder gekleidet, trägt er eine gewellte Kurzhaarfrisur mit Koteletten und einen Ring an einem Schleifenband um den Hals. Der Mann mittleren Alters trägt am linken Revers den Roten Adlerorden 4. Klasse, dessen Verleihung den Anlass für das Porträt und die farbige Variation des früheren Bildnisses gebildet haben könnte. Verwirrung stiftet die Bestimmung des Künstlers, der schon aus stilistischen Gründen keinesfalls mit dem bekannteren Matthias Radermacher (1804-1890) aus der Düsseldorfer Schule identisch sein kann, der zwischen 1850 und 1865 auch als Photograph hervorgetreten ist, aber in Düsseldorf lebte. Da es bei dem Dargestellten sich um einen preußischen Beamten mit Wohnort Berlin handelt, ist sicher an den Porträt- und Geschichtsmaler Friedrich Erdmann Rademacher zu denken, auf den Berliner Akademieausstellungen zwischen 1820 und 1846 vertreten und gestorben vor 1859, denn in diesem Jahr wird seine Witwe statt seiner im Berliner Adressbuch genannt. Das Porträt muss demnäch vorher entstanden sein, wenn man nicht einen unbekannt gebliebenen Sohn in Berlin vermuten möchte. Rückseitig ist das gerahmte Pastell von späterer Hand in brauner Tinte auf Papier bezeichnet "Kgl. Preußischer Hofrat / Karl Weber / lebte in Berlin / in Diensten Friedr. Wilhelm d IV. / (gem. um 1860) / von Rademacher." Etwas verschmutzt ist der Zustand insgesamt gut. (ib) Das Werk kam mit dem Nachlass Silkrodt 1982 an das Museum. Literatur: Vgl. Pohlmann, Ulrich: Die Düsseldorfer Malerschule und die Fotografie, in: Die Düsseldorfer Malerschule und ihre internationale Ausstrahlung 1819 - 1918, S. 341 - 349, hier S. 342 - 344. (über Matthias Radermacher). - Vgl. Radermacher, Matthias, in: Gläser, Käte: Das Bildnis im Berliner Biedermeier. Berliner Porträtisten 1820–1850. Versuch einer Katalogisierung, Berlin 1929, S. 61.

ObjektartPastell
MaßeBildgröße: Höhe 27,0 cm, Breite 19,0 cm ; Rahmengröße: Höhe 29,8 cm, Breite 21,7 cm, Tiefe 2,1 cm
MaterialPastell auf Papier, gerahmt
InventarnummerV22583Kb
Stand der Infomationen2025-02-05 21:23:48
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Stadtmuseum Brandenburg an der Havel

Das Stadtmuseum Brandenburg an der Havel geht auf die Sammlung des Historischen Vereins zurück, der 1868 gegründet, diese zunächst im Steintorturm, ab 1923 im barocken Frey-Haus ausstellte. Das 1919 vom Spielzeugfabrikanten Ernst Paul Lehmann erworbene und dem Historischen Verein für die stadtgeschichtliche Ausstellung zur Verfügung gestellte Haus übergaben seine Erben 1939 der Stadt über, ebenso übergab der Historische Verein die Sammlungsbestände in städtisches Eigentum. Das Stadtmuseum umfasst heute drei Ausstellungsorte: das Frey-Haus mit seinen Nebengebäuden - ein bürgerliches, barockes Juwel im Zentrum der Altstadt, das Gotische Haus mit seiner Dauerausstellung zu "Alchemie und Alltag" und den mittelalterlichen Steintortum in der Neustadt mit der Sammlung zu Havelschifffahrt. Im Frey-Haus wird in wechselnden Sonderausstellungen die jüngere Stadtgeschichte gezeigt, deren Ereignisse das Leben der Brandenburger bis heute prägen sowie eine ständige Ausstellung zur über hundert Jahre alten Spielzeugtradition in Brandenburg an der Havel, die Kinder wie Sammler für das Blech- und Lineol-Spielzeug "Made in Brandenburg an der Havel" begeistert. Der Steintorturm ist nur zwischen April und Oktober geöffnet, das Gotische Haus während der Öffnungszeiten der Stadtverwaltung.

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